No Burp Syndrom

Wenn man nicht aufstoßen kann.
 

Das No-Burp-Syndrom ist eine seltene, aber potenziell stark einschränkende Störung, die Betroffene körperlich und sozial belasten kann. Fortschritte in der Diagnostik und Therapie, insbesondere die Anwendung von Botulinumtoxin, haben die Behandlungsmöglichkeiten erheblich verbessert. Dennoch bleibt die Aufklärung über diese Erkrankung wichtig, um eine frühzeitige Diagnose und Therapie zu ermöglichen.

 

Das No-Burp-Syndrom, auch bekannt als Ructus inversus oder Inability to Belch (ITB), ist eine seltene Störung, bei der Betroffene nicht in der Lage sind, Luft aus dem Magen über die Speiseröhre als Rülpsen (medizinisch: Ructus) zu entlassen. Obwohl diese Störung lange Zeit wenig bekannt war, hat sie in den letzten Jahren durch Erfahrungsberichte in sozialen Medien und wissenschaftliche Artikel an Aufmerksamkeit gewonnen.

 

Häufigkeit in der Bevölkerung

Das No-Burp-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, und genaue epidemiologische Daten fehlen. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 1 von 100.000 Menschen betroffen sein könnte. Aufgrund der unspezifischen Symptome und des geringen Bewusstseins für die Erkrankung bleibt sie oft unerkannt oder wird falsch diagnostiziert.

 

Symptome und Beschwerden

Betroffene beschreiben eine Reihe von Beschwerden, die durch die Unfähigkeit, aufgestaute Luft aus dem Magen zu entlassen, verursacht werden. Dazu gehören:

  1. Blähungen und Aufstoßen
  2. Völlegefühl
  3. Schmerzen und Krämpfe
  4. Übelkeit
  5. Soziale Beeinträchtigungen
  • Starke Gasansammlungen im Magen und Darmtrakt führen zu chronischen Blähungen.
  • Ein Druckgefühl im Oberbauch ist häufig.
  • Nach dem Essen tritt oft ein unangenehmes Gefühl von Schwere und Überdehnung auf.
  • Die aufgestaute Luft kann zu schmerzhaften Krämpfen in der Magengegend führen.
  • Häufig treten auch Schmerzen im Brustbereich oder im oberen Bauch auf.
  • Viele Betroffene berichten von Übelkeit, die durch den Druck auf den Magen verstärkt wird.
  • Das Unvermögen zu rülpsen kann peinlich sein und zu sozialer Zurückhaltung führen.
  • Betroffene vermeiden manchmal Mahlzeiten in Gesellschaft.

 

Ursachen und Pathophysiologie

Die genaue Ursache des No-Burp-Syndroms ist nicht abschließend geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass es auf eine Fehlfunktion des oberen Speiseröhrenschließmuskels (Upper Esophageal Sphincter, UES) zurückzuführen ist. Bei gesunden Menschen öffnet sich der UES reflexartig, um Luft aus dem Magen zu entlassen. Bei Betroffenen scheint diese Funktion blockiert zu sein, möglicherweise aufgrund einer dysfunktionalen neuromuskulären Steuerung.

 

Therapie und Behandlung

Die Behandlungsmöglichkeiten des No-Burp-Syndroms haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Zu den wirksamen Therapieansätzen gehören:

 

1. Botulinumtoxin-Injektion (Botox):

  • Botox wird in den oberen Speiseröhrenschließmuskel injiziert, um diesen zu entspannen und das Entweichen von Luft zu ermöglichen.
  • Erfolgsaussichten: In Studien und Erfahrungsberichten zeigt sich eine Erfolgsrate von über 80 %.
  • Dauer: Die Wirkung hält in der Regel mehrere Monate an, und in vielen Fällen bleibt die Fähigkeit zu rülpsen langfristig erhalten.

2. Ernährungsumstellung:

  • Vermeidung von blähenden Lebensmitteln wie Kohl, Hülsenfrüchten, kohlensäurehaltigen Getränken und schwer verdaulichen Nahrungsmitteln.
  • Regelmäßige kleine Mahlzeiten helfen, die Luftansammlung zu minimieren.

3. Verhaltenstherapie und Atemtechniken:

  • Entspannungstechniken wie Diaphragmen-Atmung können helfen, den Druck im Bauchraum zu regulieren.
  • Schluck- und Druckübungen fördern die Entspannung des Speiseröhrenschließmuskels.

4. Chirurgische Optionen:

  • In extremen Fällen, wenn andere Therapien versagen, könnte eine operative Korrektur des Schließmuskels erwogen werden. Diese Option ist jedoch selten notwendig.

 

Prognose

Die meisten Betroffenen profitieren von der Botulinumtoxin-Behandlung oder einer Kombination aus anderen Maßnahmen. Die Lebensqualität kann deutlich verbessert werden, und viele der belastenden Symptome lassen sich minimieren oder vollständig beheben.

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